Canon EF 70-200 F4 L USM: Fotografie mit langen Brennweiten

22. März 2022 | CANON EOS M, Canon EOS R, Photos

Tele-Erweiterung fürs Fotografieren: Gerne eine gebrauchte EF-Linse.

Das Canon EF 70-200 F4 L USM ist die ideale Tele-Erweiterung fürs Fotografieren. Gerade die gebrauchten EF-Linsen sind aufgrund des günstigen Preises sehr beliebt.

Teleobjektive wie das Canon EF 70-200 F4 L USM werden von einigen Fotografen geleibt, von anderen gehasst. Kaum ein anderes Objektiv bietet so einen so speziellen Bildwinkel und vor allem Bildausschnitt, der auch aus einer oft langweiligen Szene noch einen spannenden Ausschnitt ermöglicht. Auf der anderen Seite konterkarrieren die langen Linsen alle Bemühungen um eine leichte und kompakte Ausrüstung. Denn die kiloschweren machen längere Exkursionen zu einer Tortur. Wann braucht man sie, was muss man beachten, damit sich der finanzielle Aufwand und die körperliche Anstrengung lohnen?

In Landschaftsbildern lässt Störendes gut ausblenden.

In Landschaftsbildern lässt Störendes gut ausblenden.

Nun ist nicht jedes Teleobjektiv gleich ein ultraschweres Objektiv. Aber wenn wir von langen Brennweiten reden, dann sollten die 200mm schon erreicht werden. Natürlich gibt es jede Menge kompakter Tele-Zooms, die gerade mal so an den 100mm Brennweite kratzen. Aber wer wirklich Dinge nah heranholen will oder kleine Ausschnitte aus einem Gesamtbild heraus stanzen möchte, der braucht schon etwas mehr. Und vor allem braucht er im Alltag eine komfortable Anfangsöffnung (bei Zooms auf der langen Brennweite) von mindestens Blende 4 oder 5,6. Das Canon EF 70-200 F4 L USM erscheint mir da als guter Kompromiss.

Das Bokeh gibt es bei großen Brennweiten quasi gratis...

Das Bokeh gibt es bei großen Brennweiten – 200m beim Canon EF 70-200 F4 L – quasi gratis…

Kauf von langen Brennweiten

Fangen wir mit den besten und teuersten Linsen an, das sind die für Vollformat Sensoren. Wer für seine Vollformatkamera eine lichtstarke Brennweite von 200mm F2.8 erreichen will, der ist bei einem neuen Objektiv (zum Beispiel dem Canon RF 70-200mm F2.8) schnell mit mehr 2.800 € dabei. Damit wäre das Kapitel für die meisten Fotografen mit schmalem Budget erst einmal abgehakt. Aber es gibt ja noch ein paar andere Möglichkeiten.

Da sind zum einen noch Zoom-Linsen zu haben, mit einer Anfangs-Lichtstärke von Blende 4. Und weil die auch schon länger auf dem Markt sind sie – trotz der aktuellen Preissteigerungen auch bei Gebrauchtware – relativ günstig zu haben. Voraussetzung ist, dass man sich auf dem Gebrauchtmarkt einen Überblick verschafft über die aktuellen Preise, zum Beispiel in dem man bei Ebay nach verkauften Objektiven dieser Art schaut.

Danach kann man sich auf allen möglichen Verkaufsplattformen über das aktuelle Angebot informieren und die Preise recht gut einordnen. Ich besitze schon seit längerem ein Canon EF 70-200 F4 L USM (allerdings den Vorgänger von dem hier verlinkten Modell), das mir gute Dienste leistet. Es ist noch immer erhältlich, kostet heute in der moderneren Version neu rund 1250 € und funktioniert auch bestens mit den Canon Adaptern für EOS RF und EOS M Kameras. Das Objektiv gibt es sehr günstig gebraucht, noch preiswerter sind gebrauchte ältere Telezooms mit EF-Anschluss, die nicht so lichtstark sind. Im Zweifelsfall würde ich – sofern noch keine lange Brennweite in der Ausrüstung vorhanden ist – auch ein preiswertes, lichtschwaches Telezoom kaufen.

Kleine Ausschnitte zeigen das Wesentliche in Landschaftsansichten.

Kleine Ausschnitte zeigen das Wesentliche in Landschaftsansichten.

Linsen anpassen

Die Alternative sind Telekonverter für ein schon vorhandenes Tele-Objektiv. Zu beachten ist dabei allerdings, dass die Konverter ebenso wie die Objektive selbst optische Systeme sind und die Qualität – anders als bei einfachen machanischen Objektiv-Adaptern – eine wichtige Rolle spielt.

Aber sie haben auch Vorteile. Zum einen gibt es sogenannte Speed Booster bei den Objektiv-Adaptern, die die die Lichtstärke sogar noch erhöhen. Ich kann also das Objektiv eines anderen Herstellern anschließen. Zum anderen kann man sowohl bei den Konvertern als auch bei den Objetivadaptern auf die Angebote von Fremdherstellern zurückgreifen, die preislich wesentlich günstiger sind.

Ich könnte aus meinem original Canon EF mit dem originalen Canon Speed Booster (für rund 560 €) ein Zoom mit Anfangslichtstärke 2,8 machen. Allerdings wäre dann auch der Zoombereich (x0,71) reduziert. Und es ist ein teurer Spass. Eine praktikable Lösung ist es, ein EF Objektiv eines Fremdherstellers gebraucht zu kaufen. Dann kann man wegen des günstigeren Preises auch eine längere Brennweite und höheren Blendenwert wählen. Mit dem Speed Booster erhält man eine höhere Anfangs-Lichtstärke und einen Zoombereich, der im niedrigeren Brennweiteren Bereich beginnt.

Der Vorteil liegt eindeutig darin, dass EF Linsen in großer Zahl und relativ preiswert erhältlich sind – im Vergleich zu neuen lichtstarken RF Objektiven.

Freistellungseffekt bei Tele-Einstellung.

Freistellungseffekt bei Tele-Einstellung.

Die Vorteile der langen Linsen

Lange Brennweiten wie das Canon EF 70-200 F4 L USM bieten gleich mehrere Vorteile. Zum Einen ist es fast immer möglich, aus einem größeren Gesamtbild mittels des Ausschnitts einen sehenswerten Bereich heraus zu holen. Das ist bei Landschaftsaufnahmen sehr praktisch, erst recht bei schlechtem Wetter. Da wirkt jede Landschaft eher dröge. Kleine Ausschnitte lassen sich aber oft gut in Szene setzen. Und natürlich sind die langen Linsen auch bei Sportaufnahmen extrem hilfreich.

Ein weiterer Vorteil ist, dass man das Bokeh sozusagen gratis dazu bekommt. Während ich bei einer normalen Festbrennweite im Standardbereich wirklich hohe Lichtstärken brauche und für solche Objektive tief in die Tasche greifen muss, schrumpft der Schärfebereich bei langen Brennweiten ganz von selbst. Das ist ideal bei vielen Produkte, aber vor allem bei Porträts.

Detailaufnahmen gelingen mit der langen Brennweite besonders gut.

Detailaufnahmen gelingen mit der langen Brennweite besonders gut.

Die Nachteile

Aber natürlich ist das Leben mit den großen Objektiven nicht immer so einfach. Da sind zum einen das Gewicht und das Packmaß, die einem Fotografen im Wortsinn das Leben schwer machen können. Und noch einmal schwerer wird es, wenn man auch hinsichtlich der Verschlusszeiten auf der sicheren Seite sein möchte. Das bedeutet bei einer 200mm-Einstellung die Verschlusszeit auf 1/500 einzustellen, um verwacklungssicher zu sein.

Wer die Gratwanderung zwischen hohen ISO-Werten mit schlechtem Rauschverhalten und zu langen Verschlusszeiten vermeiden möchte, der greift auf ein stabiles Stativ mit einem stablien Stativkopf zurück – beide sind keine Leichtgewichte.

Bildqualität im Telebereich

Ein anderer Nachteil sei ebenfalls nicht verschwiegen. Die Bildqualität bei einer Einstellung im Langweitenbereich leider öfters, gerade bei den preiswerteren Zoom Objektiven. Das bezieht sich oftmals nicht auf das gesamte Bild, aber die Randbereich zeigen meistens nicht die Schärfe auf, die man sich wünscht, während die Mitte meisten ausreichend scharf erscheint.

In meinen Augen ist das kein Nachteil: Ich verwende die langen Brennweiten vor allem, um ein Motiv heraus zu stellen. Dass die Randbereiche dabei nicht die gleiche Schärfe aufweisen, ist mir dann ziemlich egal. Das trifft sogar auf Landschaftsaufnahmen zu. Im Gegensatz zu einer Panorama-Ansicht will ich einen begrenzten Bereich freistellen von störenden Umgebungs-Elementen, zum Beispiel ein Baum oder ein Haus. Dafür reicht der scharfe Bereich im Bildzentrum durchaus.

Und auch hier macht sich ein gutes Stativ wieder positiv bemerkbar: Eine Abblendung um wenige Stufen verbessert die Bildqualität meistens drastisch. Und sie ist um den Preis der längeren Verschlusszeiten und / oder der höheren ISO-Werte (außer bei Sportfotos) fast immer möglich.

Das 'Fernrohr' Schärft den Sinn für Details.

Das ‘Fernrohr’ Schärft den Sinn für Details.

Andere Sensorgrößen

Im Prinzip gilt alles, was hier beschrieben wurde, auch für kleinere Sensoren. Am verbreitetsten sind dabei die APS-C- Sensoren und MFT-Sensoren. Zu beachten ist, dass die Brennweitenangaben in der Regel auf Vollformat Sensoren berechnet sind und die Brennweiten entsprechend angegeben werden. Bei einer APS-C Kamera muss man also für die ‘reale’ Brennweite den Faktor 1,6 verwenden, bei MFT Objektiven muss man die angegebene Brennweite verdoppeln.

Der ‘Vorteil’ – wenn man man das in diesem Fall so nennen möchte, ist das man bei einer Verdoppelung der angegebenen Brennweite in exotische Dimensionen vordringt. Bei APS-C würde das oben angebenene Telezomm statt bis zu 200mm eine Brennweite bis zu 320 mm erreichen. Und bei MFT käme man auf bis zu 400 mm.

Ein weiterer Vorteil ist, dass für diese Objektive zwar keine so kichtstarken langen Brennweiten existieren, dafür aber fast in jeder beliebigen Kombination Speed Booster als Objektivadapter eingesetzt werden können. Damit reduziert sich zwar die maximale Brennweite wieder etwas (zum Beispiel um den Faktor 0,71 bei den gebräuchlichsten Speed Boostern), dafür erhält man schnellere und lichtstärkere Objektive.

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