Video-Aufnahmen mit zwei Kameras lösen (zumindest teilweise) ein Problem, das sich vielen Videofilmern gleich am Anfang stellt? Wie fessele ich meine Zuschauer so, dass sie sich das ganze Video anschauen? Auch relativ kurze Youtube-Videos müssen neben guten Inhalten auch Abwechslung bieten – optisch und inhaltlich. Die zweite Kamera für Video-Aufnahmen mit zwei Kameras, die sowieso für die meisten verfügbar ist, schafft Abwechslung und neue Perspektiven.
In diesem Video zeige ich die Vorteile einer Zweitkamera mit vielen Beispielen.
Das Problem eine zweite Kamera zu finden stellt sich meistens gar nicht. Viele Videofilmer haben bei der Anschaffung ihrer Hauptkamera auf verschiedenste technische Details und Features geachtet. Und sie haben erst einmal wenig Interesse, Videoclips aus weniger hochwertigen Kameras in ihre Filme zu integrieren – selbst wenn sie schon mit der Idee von Video-Aufnahmen mit zwei Kameras liebäugeln.
Tatsache ist aber, dass sowohl Smartphones (bei mir ein iPhone 11)als auch die weit verbreiteten Action Kameras gute Bildqualität bieten. Und mit nur wenig Nachbearbeitung (zum Bespiel die Korrektur des Fisheye Effekts bei den Action Cams) lassen sich diese Aufnahmen so verwenden, dass keinem Zuschauer ein Unterschied auffällt.
Auch andere Kameras, die als Zweitkamera taugen sind meistens verfügbar. So hat fast jeder, der heute filmt, schon zuvor eine Kamera besessen. Und auch die kann meistens Aufnahmen in Full HD erzeugen. Wer seiner Marke treu geblieben ist, hat vielleicht sogar eine Objektiv-Sammlung, die für alte und neue Kamera zu verwenden ist.
Technik: Ist nicht alles
Technische Features, auf die wir alle viel Wert legen, spielen dabei ausnahmsweise nicht die Hauptrolle. Wer heute eine Vollformatkamera nutzt, der kann auch Flimmaterial eines älteren Kameramodells mit einem APS-C Sensor oder einem MFT-Sensor gut verwenden. Im Idealfall ergänzen sich beide Kameras sogar, was bestimmte Eigenschaften betrifft.
Bei mir haben sich folgende Kombinationen bewährt: Canon EOS RP und Canon EOS M6 (früher: Canon 550D und Canon EOS M). Und von Panasonic nutze ich die Lumix G81 und die LX100.
Hilfreich ist auch, wenn die Kameramarken identisch sind. Und weil viele Fotografen und Videofilmer eben auf “ihre” Marke schwören, kennen sie die Menü-Struktur alter und neuer Modelle, so dass die Handhabung kein Umdenken erfordert.
In diesem Video erfährst Du mehr.
Planung vor dem Kamerakauf
Kombinierbar ist fast alles. Die Luxus-Lösung ist sicher, schon bei der Anschaffung der Hauptkamera ein zweites Gehäuse anzuschaffen. Manchmal kann man einen Teil der Mehrkosten dieser Lösung auffangen, indem man sich doch für das nächst kleinere Modell entscheidet. Oder indem man als Zweitkamera eine Gebrauchte ersteht.
Aber in den meisten Fällen schafft man gute Voraussetzungen beim Neukauf, wenn man im Blick behält, dass man künftig mit zwei Kameras arbeiten möchte. Und wenn man künftig nicht dieselbe Objektiv-Palette nutzen kann, dann sollten sich die Linsen für zwei Kameras idealerweise ergänzen.
Sonderfall Drohne
Auch die Drohne, die in vielen Fototaschen schon ein festes Zuhause gefunden hat, lässt sich als Zweitkamera nutzen. In dem klassischen Sinn, dass die gleiche Aufnahmesituation aus einam anderen Blickwinkel gezeigt wird, ist das zwar knifflig, aber machbar. Solo-Filmer können zumindest für kurze Sequenzen die Drohne über dem Aufnahmeort schweben lassen. Andernfalls sollte ein Helfer dafür sorgen, dass zeitgleichen Aufnahmen ohne Gefährdung möglich sind.
Videobearbeitung
Die Verarbeitung von Videos aus zwei Kameras bedeutet technisch kein großes Problem. Software wie FCPX oder Premiere kann Multicam Clips automatisch synchronisieren. Die zusätzliche Arbeit besteht lediglich darin, eventuell Farbanpassungen vorzunehmen. Schnitt und Perspektivwechsel sollten sparsam dosiert werden, mit Ausnahme von Interviews.
Im Video ist das Thema Nachbearbeitung und Multicam ausgenommen. Wer sich dafür interessiert, kann gerne einen KOmmentar hinterlassen. Dann greife ich das in einem der nächsten Videos auf.