Diese drei Mikrofone für Videoaufnahmen machen Deine Videos besser. Denn das eingebaute Mikrofon Deiner Kamera ist nur begrenzt für guten Ton tauglich. Viele Videofilmer sind zwar – vor allem zu Beginn – abgeschreckt von dem Gedanken, weiteres Zubehör mit sich herum zu schleppen (wenn es keine Objektive sind). Aber zumindest eines der drei vorgestellten Mikros halte ich für unverzichtbar. Und wenn Du günstig einkaufst, bekommst Du für wenig Geld sogar alle drei.
In diesem Video zeige ich Dir, wie Du mit drei preiswerten Mikrofonen Deine Videos besser machst.
Allerdings muss ich zugeben, dass mein Urteil über die internen Mikrofone der Kameras heute nicht mehr so vernichtend ausfällt, wie noch vor wenigen Jahren. Bei einigen Modellen hat sich die Qualität stark verbessert. Aber er genügt immer noch nicht den hohen Ansprüchen an guten Ton. Und der Einsatzbereich passt meistens nicht. Vereinfacht gesagt nehmen die internen Mikrofone alles auf, was sich in kurzem Abstand vor Deiner Kamera abspielt.
Dieser scheinbare Vorteil ist eher ein Nachteil. Darunter fallen nämlich auch alle Nebengeräusche vom Lüfter eines PC im Innenraum bis zu entferntem Straßenlärm draußen. Und wenn jemand in nur etwas größerer Entfernung in Dein Kamera spricht oder nicht direkt zur Kamera schaut, lassen Lautstärke und Qualität drastisch nach.
Deswegen hier die kurz die auch im Video vorgestellten drei Mikrofone für Video in der Reihenfolge, wie sie mir heute in den meisten Fällen nötig erscheint.
Das Videomikrofon
Das aufgesetzte Mikrofon auf der Kamera gibt es in allen Größen und Qualitäten. Wenn es Dein erstes Mikrofon ist und möglichst universell sein soll, dann würde ich auf ein paar Dinge besonders achten. Es sollte klein sein, damit Du es jederzeit unterbringen kannst. Es sollte keine externe Stromversorgung benötigen, sondern einfach mit dem Einstöpseln an der Kamera schon funktionieren. Und es sollte – weil es irgendwann auch draußen eingesetzt werden wird – einen Windschutz haben, am besten den aus Fell. Für mich waren diese Bedingungen am besten erfüllt mit dem Røde Videomikrofon.
Der Windschutz ist in meinen Augen unverzichtbar, denn Windgeräusche sind für Normal-Videofilmer und -bearbeiter schwer oder gar nicht verlustfrei zu beseitigen. Und wer den Fellschutz im Nachhinein kauft, der zahlt meistens deutlich mehr, also am besten im Paket kaufen mit dem Mikro.
Vorteil des Videomikrofons:
- es ist ziemlich universell
- es ist gut gegen Wind zu schätzen
- es hat eine geringe Richtwirkung
Nachteile des Videomikrofons:
- in Innenräumen mit Hall oder anderen Nebengeräuschen kommen auch diese deutlich rüber
Das Lavalier-Mikrofon
Ich will keinen Hehl daraus machen: Für mich ist das das beste und universellste Mikrofon für Videoaufnahmen. Und es war auch das erste, das ich mir angeschafft habe. Es war ein sehr preiswertes Mikro, dass ich zusammen mit einem externen Recorder verwendet habe. Und es war ein Quantensprung, was Aufnahmequalität und Einsatzmöglichkeiten betraf. Aber der Reihe nach.
Die kleinen Knopf-Mikrofone, derzeit benutze ich das Røde Lavalier Go, sind bestens bekannt und werden unübersehbar heute auch von Nachrichtensprechern getragen. Allerdings haben sie noch keine direkte Verbindung zu Deiner Kamera und der Tonspur, die dort synchron aufgezeichnet wird. Also brauchst Du entweder einen externen Recorder und synchronisierst die Aufnahmen in der Nachbearbeitung.
Oder Du kaufst ein Mikro mit einem langen Kabel wie dieses von Boya, das Du in die Kamera einstöpselst, was die Bewegungsfreiheit einschränkt. Dritte und teuerste Möglichkeit ist eine Funkstrecke, die wohl komfortabelste Lösung.
Das Lavalier ist deswegen so gut, weil es direkt an der Schallquelle sitzt. Und selbst wenn Du andere Geräusche drumherum hast, wird die Stimme des Sprechers klar wiedergegeben. Bei mir verschwindet damit der (geringfügige) Hall in meinem Arbeitszimmer im Vergleich zu den Aufnahmen mit dem Videomikrofon.
Vorteile des Lavaliermikrofons:
- gute Aufnahmequalität
- Reduzierung der Fremdgeräusche
- geringes Gewicht und Packmaß
Nachteile des Lavaliermikrofons:
- Ohne weitere Maßnahmen sind die kleinen Mikros immer an prominenter Stelle im Bild
Das USB-Mikrofon oder Podcast-Mikrofon
Diese Tisch-Mikrofone werden eigentlich weniger als Mikrofone für Videos wahrgenommen, obwohl sie in vielen Videos sehr prominent ins Bild gerückt werden. Gerade die preiswerten Modelle haben vergleichsweise geringe Eingangspegel. Dem kann man technischen abhelfen durch kleine vorgeschaltete Verstärker. Oder einfach durch die Tatsache, dass man ganz dicht heran geht und einen Poppschutz verwendet.
Natürlich kann man die Aufnahmen zuhause jederzeit auch mit einem anderen Mikro machen. Aber hinsichtlich Qualität und Handhabung sind diese Mikrofone unschlagbar. Statt das Lavalier an die Kamera anzuschließen oder das Videomikrofon (evt. mit einem Klinkenadapter) am Schreibtisch-Rechner zu verbinden, ist das Podcast Mikrofon schnell aufgestellt und angeschlossen. Ich habe dazu als ganz schnelle Lösung ein Mini-Stativ, und als komfortablere Lösung einen faltbaren Mikro-Ständer. Es muss übrigens keinen USB-Anschluss haben, aber das ist wohl die einfachste und schnellste Methode, den Ton zur Nachbearbeitung im Schnittprogramm einzufügen.
Ähnlich wie beim Lavalier profitiert die Aufnahmequalität vom geringen Abstand. Und man kann den Charakter der Aufnahme auch noch einmal durch noch geringeren Abstand und sehr leise Stimme verändern.
Bei mir zuhause ist das Tisch-Mikro griffbereit und ganz fix angeschlossen. Und es ist für mich unverzichtbar, weil es in vielen Videos die Notwendigkeit gibt, nachträglich am gesprochenen Text etwas einzufügen oder zu korrigieren. Und wer nicht gerne vor der Kamera steht, der kann Videos auch ohne große Nachteile komplett als Voice-over im Nachhinein vertonen.
Vorteile des Podcast-Mikrofons:
- jederzeit zuhause einsatzbereit
- gute Tonqualität ohne Nebengeräusche
Nachteile des Podcast-Mikrofons:
- preiswerte Mikros haben oft einen sehr geringen Eingangspegel, dann hilft ein Vorverstärker
Mein Fazit
Ich würde auf keines der drei Mikrofone verzichten. Jedes meiner – sehr preiswerten – Mikros bietet mehr Qualität und Möglichkeiten, als die eingebauten Kamera-Mikrofone. In meinen Augen ist der Qualitätssprung am größten vom internen zum externen Mikro. Qualitäts- und Preisunterschiede gibt es natürlich, und wer garantieren möchte, dass seine Stimme am besten rüberkommt, der wird um einen Vergleich oder das Studium mehrere Demos in Youtube-Videos nicht herumkommen.