Instagram Reels sind zwar schon nicht mehr so aufregend, wie bei der Einführung des neuen Formats. Aber sie sind immer noch eine lohnende Sache. Der Instagram Algorithmus schickt Dir sozusagen als Belohnung für Dein Engagement mit Reels mehr Zuschauer. Doch gute Reels sind aufwendig zu erstellen. Ich zeige Dir, wie Du die Highlights aus Deinen bisherigen Videos für Reels nutzen kannst und mit FCPX (oder einem anderen Schnittprogramm) sofort zu guten Clips kommst: Reels aus Videos.
Voraussetzung für gute Reels aus Videos sind tatsächlich Videoaufnahmen, die in der hohen 4K-Auflösung vorliegen. Denn die Höhe des normalen Full HD (1920 x 1080 Pixel) reicht nicht für die Höhe des 1080 x 1920 Pixel umfassenden Hochformats der Instagram Reels. Am besten kannst Du dafür Videomaterial nutzen, das Du auch schon für Youtube-Videos eingesetzt hast. Denn dafür hast Du das Material ja bereits gesichtet und die besten Ausschnitte daraus verwendet.
Zu Deinen Reels kommst Du in wenigen einfachen Schritten.
Mache aus Deiner Timeline eine 4K-Timeline
Wenn Du weißt, dass Du Deine Youtube-Videos „nur” in Full HD hochladen möchtest, dann legst Du Deine Timeline vielleicht in Full HD an. Ich mache das nicht sondern wähle die automatische Einstellung, die sich nach dem ersten Clip richtet. Und der ist bei mir immer 4K.
Wenn Du allerdings in einer Full-HD-Timeline gearbeitet hast, dann kopierst Du einfach alles, was Du hier vorfindest (einschließlich Adjustment Layern und Überlagerungen), erstellst ein neues Projekt in 4K und fügst dort alles wieder ein.
Passe Deine Einstellungen an
Der nächste Schritt für Reels aus Videos besteht darin, Deine 4K-Timeline in ein Hochformat umzuwandeln. Dazu klickst Du das neue Projekt an, und rechts oben in Deinem FCPX Fenster erscheint ein blauer Kreis mit einem weißen i für ‘Information’. Du klickst rechts auf den blauen Button ‘ändern’ und wählst dann Videoformat: angepasst und Format 1080 x 1920 sowie die Framerate.
Jetzt könnte die Welt schon in Ordnung sein. Aber Du siehst nun in Deinem Vorschaufenster nur ein schmales kleines Hochformat als Bildfläche mit einem noch kleineren Querformat-Video darin. Doch bevor Du alle Clips vergrößerst, triffst Du eine Besten-Auswahl. Dann musst Du letztlich nur einen Bruchteil bearbeiten.
Wähle die besten Clips aus
Wenn Dein Youtube-Video eine halbwegs normale Länge hatte, ist es mehrere Minuten lang. Du brauchst aber pro Instagram Reel nur 15 (oder maximal 30) Sekunden. Also lösche für gute Reels aus Videos beherzt alle überflüssigen Clips. Übrig bleiben sollten Clips oder Teile davon, in denen Bewegung drin ist. Statische Aufnahmen wie Landschaftsszenen haben auf Instagram eine geringere Attraktivität.
Du vergrößerst die Clips solange, bis sie formatfüllend sind. Und Du verschiebst sie nach einem Klick auf Transformieren mit dem angezeigten Anfasser, so dass alle bildwichtigen Teile zu sehen sind. Zuerst Siehst Du nur den mittleren Bildteil, das ist meistens schon ganz gut. Aber Du kannst die Clips verschieben und mit Keyframes zum Beispiel auch den Ausschnitt langsam bei der Wiedergabe verschieben.
Die Sequenzen, die Du auswählst, können mehrere Clips enthalten und auch deutlich länger sein als 15 Sekunden. Deine Hauptaufgabe besteht darin, die Länge von thematisch passenden Sequenzen auf die wirklich wichtigen Teilstücke einzudampfen. Und dafür kannst Du auch mit einer Beschleunigung der Clips arbeiten und mit Speedramps. Oder mit knackigen Übergängen.
Stelle die Clips zu Blöcken zusammen
Wenn Du aus einem mehrminütigen Clip jetzt eine Zusammenstellung rasanter Aufnahmen gemacht hast, geht es an die Unterteilung für einzelne Reels aus Deinen Videos. Du speicherst zunächst Dein Projekt ab. Dann duplizierst Du es und bringst die erste thematische Clip-Zusammenstellung auf eine Länge von 15 Sekunden. Den Rest markierst Du, wählst die Funktion ausschneiden und legst damit das nächste Projekt an. Dort fügst Du den großen Rest ein, bringst wieder die erste thematische Clip-Sammlung auf 15-Sekunden usw.
Spätestens beim Export solltest Du nur das Video ohne Audio wählen und lieber einen passenden Sound aus der Instagram Bibliothek aussuchen.
Optimierungen
Egal wie gut und unterhaltsam und lehrreich Dein ursprüngliches Youtube-Video auch war: Nach meiner Erfahrung sind es meistens zuerst die B-Roll-Szenen, nach denen man bei der Zweitverwertung des Videomaterials schaut. Schließlich geht es ja auch nicht darum, ein weiteres gleichwertiges Video zu erstellen. Und in der Regel erkennt man auch am B-Roll-Material gut, um welches Thema in dem Ursprungs-Video ging. So lässt sich auch das Reel noch als gute Werbung einsetzen.
Das 4K-Material hat den Vorteil, dass es bereits für Dein erstes Video ausgesucht, gekürzt und bearbeitet wurde. Du kannst also wirklich relativ flott damit arbeiten. Ob es vom Smartphone (bei mir ein iPhone 11), einer spiegellosen MFT-Kamera (bei mir Lumix G81) oder eine Vollformatkamera kommt, spielt weniger eine Rolle.
Mit diesen Vorgaben – 4K-Auflösung und B-Roll-Clips – ist auch klar, dass sich zum Beispiel Drohnenaufnahmen ideal eignen. Sie sind vom Charakter her zwar eher ruhig und langsam. Sie lassen sich aber in der Geschwindigkeit mit Zeitraffer-Effekten und Speedramps bestens anpassen.
Und wie immer spielt Gewöhnung eine wichtige Rolle. Wer seine Videos nach passendem Material für Reels durchsucht hat, der wird beim nächsten Video schon bei der Aufnahme im Kopf haben, welche Clips sich später gut für Reels eignen.