Zwei Kameras – doppelt gut für Fotos und Videos?

27. November 2020 | Photos, Video

Zwei Kameras, möglichst vom gleichen Hersteller: mehr Möglichkeiten mit vergleichsweise wenig Aufwand.

Zwei Kameras, möglichst vom gleichen Hersteller: mehr Möglichkeiten mit vergleichsweise wenig Aufwand.

Bei Profis sieht man das öfters: Sie haben zwei oder mehr Kameras in Gebrauch. Sie nutzen überhaupt mehr Gehäuse, mehr Objektive, mehr Zubehör. Aber lohnt sich dieser Aufwand auch, wenn man keine großen Einnahmen aus Fotos und Videos bezieht? Ist das eher ein technischer Overkill oder ist der praktische Nutzen wirklich so groß? Und wie gehe ich das Thema als ambitionierter Hobbyfotograf oder als Einsteiger mit geringem Einkommen an?

Generell ist ein zweites Gehäuse praktisch. Das hat jeder schon bei Foto- und Videoaufnahmen festgestellt. Aber wieviele Situationen gibt es, in denen sich der höhere Aufwand auszahlt? Schließlich sind mehrere Kameragehäuse nicht nur ein Kostenfaktor. Die Ausrüstung will auch transportiert werden, man braucht andere / weitere / größere Fototaschen, Fotokoffer, vielleicht auch Stative etc.

Auch unterschiedliche Kameragenerationen und -arten lassen sich oft gut kombinieren.

Auch unterschiedliche Kameragenerationen und -arten lassen sich oft gut kombinieren.

Fotografieren mit zwei Gehäusen

Bei den Pressefotografen hat man es schon früh gesehen: behängt mit mindestens zwei Kameras tauchen Sie bei Presse-Terminen auf, machen unzählige Bilder und Wechseln blitzschnell von einer Kamera-Objektiv-Kombination zur nächsten.  Zeit ist Geld für Pressefotografen, aber das ist nicht alles. Am schlimmsten wäre ein verpasster Moment, den man nicht richtig festgehalten hat.

Selbst die scheinbar universellen und lichtstarken Zoom-Objektive erlauben keinen universellen Einsatz. Um Weitwinkel und Telebereich komplett abzudecken genügt den Profis eben doch nicht das Weitwinkel-Tele-Zoom, das gerne mal Urlaubern für die nächste Reise verkauft wird.

Vorteil Bedienung: Bei einigen Herstellern bleiben Bedienfunktionen über Jahre hinweg sehr ähnlich.

Vorteil Bedienung: Bei einigen Herstellern bleiben Bedienfunktionen über Jahre hinweg sehr ähnlich.

Wer es nicht ganz so wichtig hat und vielleicht auch keine sehr ‘flüchtigen’Momente und Motive festhalten möchte, der kann sich oft genug die Zeit nehmen für den Wechsel von Objektiven oder des Standortes. Aber selbst Landschafts-Fotografen, die ja eher ohne Hektik arbeiten, ist das ständige Ummontieren der Linsen zu aufwändig. Zumal es dabei nicht unbedingt um das Hantieren geht, sondern um das Risiko, eine der teuren Linsen zu beschädigen.

Und so entwickelt jeder schnell seine Lieblings-Kombination für den Einsatz von zwei Kameras: Ein Weitwinkel-Zoom, ein Tel-Zoom zum Beispiel. Oder eine lichtstarke Festbrennweite und ein Zoom. Manchmal sind es auch die Einstellungen, denen man sich nicht dauernd widmen möchte. Denn oft genug wechselt man die auch, wenn man sein Objektiv wechselt. Von der Programm-Automatik zur Blenden-Priorität, für ein schönes Bokeh. Und die ISO-Einstellung je nach Lichtstärke des Objektivs wird dann ebenfalls angepasst.

Wer einem Hersteller treu bleibt, der erhält auch mit verschiedenen Kameras ähnliche Ergebnisse.

Wer einem Hersteller treu bleibt, der erhält auch mit verschiedenen Kameras ähnliche Ergebnisse.

Videoaufnahmen mit zwei Kameras

Bei Video-Aufnahmen ist die Situation ähnlich. Hier geht es vor allem um den professionellen Eindruck durch die Nutzung von zwei Perspektiven. Bei Interviews kann man den Gesprächspartner mit einer Kamera erfassen, die Gesamtsituation mit einer anderen. Ein Stück weit kann man sich in manchen Situationen behelfen, indem man nach einiger Zeit den Kamerastandort für die einzige Kamera wechselt, die man verwendet.

Da in der Regel aber beide Kameras bei Videoaufnahmen auf einem Stativ befestigt sind, hat man mit einer zweiten Kamera während der Aufnahme auch nicht mehr Aufwand als mit einer. Und Programme wie FCPX oder Premiere machen die sogenannten Multicam-Aufnahmen relativ einfach.

Aber auch dann, wenn die Aufnahme-Perspektive flexibel sein soll, profitiert man von zwei Kameras. Mit einer Kamera fix auf dem Stativ und einer zweiten für Handheld-Aufnahmen oder für den Einsatz mit einem Gimbal verleiht man seinen Filmen nicht nur einen professionelleren Look. Man sorgt auch für mehr Abwechslung, ermöglicht schnellere Schnitte und kann für mehr Aufmerksamkeit sorgen.

Gleiche und ungleiche Paare

Wer die Möglichkeiten durch eine zweite Kamera austesten will, der hat in der Regel auch sofort die Möglichkeit dazu. Selbst wenn man keine alte Kamera für Foto- und Videoaufnahmen parat hat, kann man in den meisten Fällen auf sein Smartphone als Zweit-Kamera zurückgreifen. Der Aufwand dafür ist gering. Bestenfalls erwirbt man noch für unter hundert Euro ein Smartphone-Gimbal oder in kleines Stativ samt Smartphone-Halterung.

Kleine Ausrüstung und trotzdem viele Möglichkeiten: Auch ein Smartphone oder eine Action-Cam erweitern die Möglichkeiten.

Kleine Ausrüstung und trotzdem viele Möglichkeiten: Auch ein Smartphone oder eine Action-Cam erweitern die Möglichkeiten.

Auch die sehr verbreiteten Acion-Kameras wie die GoPro oder DJI Osmo Action Cam lassen sich gut als Zweitkamera einsetzen. Hier kann man auch leicht deren Stärken nutzen wie ein extremes Weitwinkelobjektiv oder die eingebauten Timelapse- und Zeitlupen-Einstellungen.

Während bei Fotos die jeweiligen Bilder und Motive oft sehr unterschiedlich sind, kommt bei Videos ein weiterer Aspekt dazu. Die Bildqualität im Sinne von Schärfe und Auflösung lässt sich beu Fotos meistens auch in der Nachbearbeitung anpassen. Bei Videoaufnahmen hängt der Gesamteindruck jedoch wesentlich davon ab, dass man sehr ähnliche Bildstimmungen hat. Und der Farbcharakter einer Aufnahmen, warme oder neutrale und kühle Bildtöne lassen sich trotz vielerlei Hilfen im Nachhinein oft nur schwer anpassen.

Und dann ist der Schnitt zu einer anderen Perspektive eben nicht der softe Übergang auf einen anderen Blickwinkel. Sondern ein mehr oder weniger abrupter Wechsel der Darstellung. Und den vermeidet man am besten durch möglichst gleiche Kameras.

Kostensparende Lösungen

Wer sich jetzt vor dem Dilemma sieht, gleich zwei 3000-Euro-Gehäuse anzuschaffen: es geht auch einfacher und billiger, und das sogar ohne zu mogeln. Zum einen sind viele Fotografen und Videofilmer ihren Marken lange Zeit treu. Wer sich heute eine neue Canon kauft, der  hat meistens schon eine Canon zuhause. Und kann sich jetzt überlegen, ob er die für relativ wenig Geld verkauft oder als Zweitkamera nutzt.

Wer es nicht ganz so dringend hat, der kann auch erst einmal abwarten. Neue Modell kommen im Halbjahres-Rythmus heraus, dementsprechend fallen die Neupreise. Wer vor einigen Monaten 100 Euro für ein neues Gehäuse gekauft hat, der spart heute meist schon ein paar hundert Euro.

Und wer sich mit den Stärken und Schwächen seines Modells gut auskennt, der weiß auch, worauf er bei einem Gebraucht-Kauf achten muss.

Sinnvoll: Das Zubehör für mehrere Kameras nutzen.

Sinnvoll: Das Zubehör für mehrere Kameras nutzen.

Und schließlich hat jeder Hersteller seine eigenen Farbcharakteristika, die sich mehr oder weniger bei der gesamten Modellpalette finden. Canon-Modelle zum Beispiel werden von viele Fotografen und Videofilmer geschätzt wegen der Wiedergabe der Hauttöne. Die ist nun vielleicht nicht beim Spitzenmodell 100prozentig identisch mit einer einfacheren Kamera des gleichen Herstellers, aber doch sehr ähnlich.

Ich zum Beispiel verwende Aufnahmen einer uralten Canon 550D mit einer Canon EOS M (diese Kombination war zum Zeitpunkt der Anschaffung ziemlich ideal, weil die Technik fast identisch war) und einer weiteren Canon EOS M6. Sowohl bei Fotos als auch bei Videos gibt es Unterschiede, aber die Charasterika sind ähnlich und das Material lässt sich gut mischen.

Die für 4K-Aufnahmen angeschafften Lumix-Kameras lassen sich zwar ebenfalls auch mit Canon-Material mischen. Wer genauer hinschaut oder eine perfekte Abstimmung haben möchte, der tut sich damit schwer. Also bilden die qualitativ ganz unterschiedlichen Kamera-Modelle Lumix LX 100 und die Lumix G81 ein zwar ungleiches Paar. Aber dennoch eines, dessen Bildmaterial sich leichter untereinander mischen lässt.

Mein Fazit

Der Vorteil von zwei Kameras beim Fotografieren und Videofilmen ist in meinen Augen gravierend. Und meistens sind es ja auch nicht die Kosten, die diese Doppel-Nutzung verhindern. Meistens will man ab jetzt eben die neue Kamera oder die bessere benutzen. Aber weitere Kameras und Aufnahmemöglichkeiten sind mit älteren Kamera-Modellen, Smartphones und Actionkameras meistens vorhanden. Und die sollte man auch nutzen. Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, der will diese erweiterten Möglichkeiten nicht mehr missen.

Die Luxus-Lösung, sich zwei neue, teuere Kamera-Modelle anzuschaffen ist meistens nicht nötig. Das einzige Argument gegen eine größere Ausrüstung ist die größere Ausrüstung: Man schleppt mehr mit sich herum. Aber wer das Prinzip und die Einsatzmöglichkeiten von mehreren Kameras verinnerlicht hat, der weiß auch ziemlich genau, wann er nicht mehr darauf verzichten mag. Und wann eben doch die kompakte Lösung ausreicht.

 

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