Die Instagram-Vorausplanung Deiner Social Media Beiträge kann verhindern, dass Dein Account ein richtiger Zeitfresser wird. Nicht dass Du als Fotograf nicht gerne auf der Plattform verbringst. Aber wenn Du am Ende des Tages das Gefühl hast, Dich verzettelt zu haben, dann ist es eben (gefühlt) einfach zu viel Zeit gewesen. Für den großen Brocken der Bildbearbeitung habe ich ja hier schon Tipps gegeben, wie Du das schneller bewältigen kannst (Instagram Workflow). Nachdem etliche Dienste wie Buffer, Hootsuite oder Later anbieten, auch die Veröffentlichung Deiner Beiträge zu einem gewählten Zeitpunkt zu übernehmen, hier ein paar Tipps und meine Erfahrungen mit meinem Instagram Account und der Instagram-Vorausplanung und den Vorarbeiten.
Instagram-Vorausplanung: automatisch oder benachrichtigen
Seit einiger Zeit erlaubt es Instagram, dass Dienste wie Buffer, Later oder Hootsuite Und noch einige mehr) Deine Posts in Deinem Auftrag zu einem festgesetzten Zeitpunkt veröffentlichen. Das bedeutet, Du könntest Deine Instagram-Vorausplanung für die nächsten Wochen und Monate machen – und müsstest dann nicht ein einziges Mal mehr in Deinen Account sehen. Aber gerade die Fotografen unter den Instagramern haben ja recht viel Spass am Scrollen durch die ausgewählten Bilder ihres Feeds.
Daneben gibt es noch einen anderen Grund, warum Du Deine Instagram-Vorausplanung nicht auf Autopilot stellen solltest. Instagram erfasst unter anderem die Zeit, die Du auf der Plattform verbringst. Und Instagram bewertet nach allem was wir derzeit wissen, auch welche Aufmerksamkeit Deine Beiträge gerade in den ersten Stunden nach ihrer Veröffentlichung erfahren. Es scheint also auch aus dieser Sicht ziemlich sinnlos zu sein, einen Post automatisch zu veröffentlichen und dann nicht zeitnah auch selbst aktiv zu werden, mit Likes und Kommentaren.
Außer natürlich, Du legst wenig Wert auf ein Wachstum Deines Accounts und betrachtest Deinen Instagram Account einfach als Galerien, die Du nach und nach auffüllen willst. Aber dann solltest Du das auch irgendwo erwähnen. Denn die meisten Menschen lieben vor allem auch den Austausch auf Instagram. Deswegen lasse ich mich von diesem Dienst benachrichtigen, veröffentliche dann selbst und stöbere, like und kommentiere dann auch gleich in meinem Account.
Planungsdauer: 3 Wochen oder 3 Tage
Wenn ich die Instagram-Vorausplanung nutze, soll ich das eher kurzfristig machen, oder gleich für ein paar Wochen? Auch hier hängt es davon ab, was Du erreichen möchtest. Den intensivsten und besten Austausch erhält man meiner Meinung nach, wenn die Bilder in die Zeit passen. Sicher gib es bei Facebook und Instagram einige Fotografen, die einfach nach und nach ihr Archiv auf Instagram hochladen, um dort sozusagen ihr Portfolio als Fotograf zu hinterlegen. Der größte Teil der Fotografen aber, vor allem die Landschaftsfotografen, starten aber immer wieder Foto-Aktionen und veröffentlichen dann zeitnah Bilder, die zu Jahreszeit und Witterung passen. Das ist für fast alle Follower spannender, als beispielsweise Schneebilder im Sommer.
Selbst wenn man von einer Foto-Aktion nach und nach Bilder in den nächsten Tagen veröffentlicht: Sobald sich die Bedingungen ändern, sollte man sich etwas einfallen lassen. Auch Archiv-Fotos sind meiner Ansicht nach ok für Fotografen. Aber auch die sollten einen halbwegs aktuellen Bezug haben.
Bilder müssen passen
Es gibt noch immer viele Instagramer, die auch bei Fotografen damit rechnen, dass alle Bilder sehr aktuell sind. Sozusagen gerade eben mit dem Smartphone aufgenommen und sofort veröffentlicht. Fotografen dagegen wundern sich dann über Reaktionen wie „Scheint bei Dir tatsächlich gerade die Sonne?” Dann ist es gerade bei der Nutzung der Instagram-Vorausplanung hilfreich, ab und zu darauf hinzuweisen. Wenn man also dazu schreibt, dass die Fotos durchaus relativ „frisch” sind, aber eben nicht beim täglichen stundenlangen Durchstreifen der Gegend entstanden sind. Sondern vielleicht bei einer kleinen Foto-Tour vor drei Tagen. Auch Fotografen haben ja meist einen Hauptjob, der das tägliche Ausschwärmen für gute Fotos erschwert.
Ich nutze Later und kann mir beim Verfassen der neuen Beiträge auch eine Smartphone-Vorschau der Seite anzeigen lassen. Dann erkenne ich auch ganz gut, ob sich die neuen Bilder harmonisch einfügen.
Texte sollten animieren
Einer der größten Vorteile der Instagram-Vorausplanung ist für mich das Verfassen der Bildtexte am heimischen Computer. Die junge Generation kann sicher auch längere Texte wieselflink in allen Lebenslagen in jeder Länge fabrizieren und am Smartphone eingeben. Ich brauche dazu ein paar Minuten Ruhe am Schreibtisch. Und eine richtige Tastatur zum Schreiben.
Vielleicht ist das die berufliche Vorbelastung als Journalist, aber ich messe den Texten auf Instagram doch ziemliche Bedeutung zu. Und ich tue mich schwer, wenn ich Bilder sehe, zu denen jegliche Information oder Aussage fehlt. Schon ein Satz genügt mir, um mir das Kommentieren zu erleichtern. Und ich weiß nicht, ob die „stummen” Fotografen einfach ausschließlich und ganz bewusst auf die Wirkung ihrer Bilder setzen. Oder ob ihnen das Texten einfach zu viel ist.
Von meinem andere Account für testschmecker.de kenne ich übrigens auch das andere Phänomen. Im Food-Bereich ist es bei Instagramern nicht unüblich mit „Hallo meine Lieben…” zu eröffnen um dann ausführlich zu beschreiben, wie der Tag bislang so gelaufen ist.
Stories
Stories sind auch hinsichtlich der Instagram-Vorausplanung ein ganz eigenes Thema. Bei Later zum Beispiel ist die geplante Veröffentlichung der Stories nicht im kostenlosen Plan enthalten. Und die Story-Bilder leben auch davon, dass man in die Bilder reinschreibt oder grafisch etwas einfügt. Im Idealfall habe ich drei zum Post passende zusammenhängende Bilder, die tatsächlich eine kleine Geschichte erzählen. Und damit auch die Aufmerksamkeit auf meinen Feed lenken. Aber manchmal reicht es bei mir trotzdem nur für eine Art Vorschaubild für den Post.
Äußere Anlässe: eher nicht für Fotografen
Immer wieder liest man in Ratgebern, dass man Anlässe für seine Posts aufgreifen soll. Den Blutmond, die Fasnet, den Black Friday, irgendwelche Gedenktage. Das mag für etliche Themenbereiche bei Instagram hilfreich sein. Erst recht, wenn man seinen Account unter Marketing-Aspekten betreibt und vielleicht auch etwas zu verkaufen hat. Unter Fotografen scheint dieses Verhalten nicht allzu verbreitet. Und ich vermisse es auch nicht.
Mein Fazit
Für mich sind die Möglichkeiten der Instagram-Vorausplanung durchaus hilfreich, auch wenn ich sie nur begrenzt nutze. Ich plane nicht für längere Zeiträume, sondern versuche aktuell zu bleiben. Und ich nutze vor allem die Möglichkeiten der Arbeit an meinem Rechner. Hier kann ich einfacher Bilder durchstöbern, bearbeiten und Texte schreiben. Und das geht mit diesen Diensten am Desktop-Rechner für mich einfach besser. Ich bin dennoch online, wenn meine Bilder veröffentlicht werden. Und ich plane höchstens vor einem Urlaub mal für ein oder zwei Wochen im Voraus.