Sonnenstand-Apps sind nicht nur was für Landschaftsfotografen. Zu wissen, wann wo die Sonne steht, was im Schatten liegt, wann die goldene oder die blaue Stunde beginnt, das ist auch für viele andere Fotografen interessant. Zum Beispiel, wenn man Porträts im Freien schießen möchte, wenn man besondere Locations aufsucht für oder wenn man seine Fototour mit verschiedenen Stationen plant. Was für Hilfsmittel gibt es, was können sie und was kosten sie?
Sonnenstand-Apps
Als ich das erste Mal auf The Photographers Ephemeris* stieß, war ich sehr angetan. Die Möglichkeit, den Sonnenstand schon zuhause am Mac berechnen zu können, erschien mir als kleine Revolution. Heute gibt es mehrere Apps fürs Handy, alle kosten so um die 10 Euro. Und sie sind immer anspruchsvoller geworden (siehe auch weitere Foto-Apps).
Bei den meisten kann man nicht nur den Sonnenstand an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Uhrzeit ermitteln. Einige Apps decken auch Mond und Sternbilder ab. Außerdem kann man die Höhe des Sonnenstands ebenso herausbekommen und mit etwas Kniffelei auch, ob der gewählte Standort zum Beispiel nicht / wieder im Schatten benachbarter Berge liegt.
Natürlich gibt es auch die Zeiten der Dämmerung als Angabe sowie die Ermittlung der blauen Stunde (eta bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang) und der goldenen Stunde (die sich anschließende Stunde mit Sonne). Wer die App vor Ort aufruft, der kann sich den Verlauf der Sonnen und Einfallswinkel sogar in eine aktuelle Ansicht einblenden lassen. Und so vielleicht ermitteln, wenn die Sonne hinter einem Brückenpfeiler verschwindet oder ähnliches.
Meine Auswahl
The Photographers Ephemeris TPE
Achtung: Das gibt es auch kostenlos als Web-App im Netz
Es gibt übrigens noch eine ganze Reihe solcher und ähnlicher Apps, für iOS und für Android. Darüberhinaus gibts einige, die jeweils nur einen kleinen Teil der Leistungen anbieten, Schattenberechner, Sonnen- und Mond-Auf- und Untergangszeiten etc.
Ich selbst habe lange Zeit – wenn überhaupt – nur die kostenlose Desktop-Variante des TPE genutzt. Dieses Angebot war nach meiner Erinnerungen auch das erste auf dem Markt. Inzwischen gibts von diesem Anbieter auch eine zweite App, The Photographers Transit. Damit kann man den Blickwinkel je nach Standort und Objektiv voraus berechnen. Und es gibt für TPE eine ganze Latte von In-App-Käufen, für die man zu mehr als 40 € hinlegen kann.
Für meine Bedürfnisse reichte die Desktop-Version lange Zeit völlig aus, um vorab ein paar grundlegende Dinge zu klären.
Mehr des Spasses halber und aus Neugierde auf die Daten und Darstellungen für die Milchstraßen-Aufnahmen habe ich mir eine der Apps mit den umfangreichsten Funktionen zugelegt, PhotoPills. Sie ist sehr umfangreich, man braucht ein bißchen für die Erforschung und Eingewöhnung. Dann aber hat man so ziemlich alles an Daten an der Hand, was man sich wünschen kann.
*Das englische ephemeris wird übersetzt als Ephemeride: Positionstabelle für astronomischen Objekte