Newsletter-Versand mit Mailchimp oder anderen Diensten

7. April 2016 | Blogs, Design, Internet, Medien

Newsletter

Mails und Newsletter galten ja lange Zeit als wenig sexy: Neue Kommunikationsformen, vor allem über die Sozialen Medien, drängten die altmodischen Mails zurück. Heute sind nicht nur diejenigen froh, die am Versand eines Newsletters festgehalten haben. Das Interesse am Mailversand steigt, die Auswahl der Anbieter, deren Dienste man nutzen kann, ist größer als je zuvor. Und trotz der wachsenden juristischen Hürden erfreut sich der Newsletterversand reger Nachfrage.

Als ich (schon vor etlichen Jahren) begonnen habe, Newsletter zu versenden, habe ich geschwankt zwischen deutschsprachigen Anbietern (damals eine kleine Minderheit) und englischsprachigen. Meine Wahl fiel auf Mailchimp, was ich nie bereut habe.

Inzwischen kann man leicht responsive Layouts erstellen, so dass die Mails auf jedem Ausgabegerät gut lesbar sind und – mit ein wenig Mühe – attraktiv aussehen. Die Mails in responsivem Design waren es, die für einen kurzen und reuevoll beendeten Ausflug zur Nutzung einer Mac-Software führten. Aber auch die griff letztlich beim Versand auf einen Dienstleister zurück.

Aber sie war nicht wirklich gut zu bedienen und erzeugte einen HTML-Code, den ich ziemlich gruselig fand.

In letzter Zeit habe ich mitverfolgt, dass immer mehr Leute einen Newsletter einrichten. Meistens versucht man dabei, alles selbst zu machen. Deswegen hier 5 Basic-Tipps, die einen Newsletter für die Leser zu einer angenehmeren Erfahrung machen und meiner Einschätzung nach dem Versender auch mehr Erfolg bringen. Und auch 5 Tipps für Fortgeschrittene, die Ergebnisse verbessern.

Die Basis-Tipps

1. Regelmäßigkeit

Kündigen Sie bei der Anmeldung zum Newsletter an, wie oft sie Neuigkeiten versenden. Und: Halten Sie sich daran. Die Freude ist eher verhalten, wenn man sich für einen vier Mal jährlich erscheinenden Newsletter angemeldet hat und dann im Tagesabstand neue Nachrichten erhält. Meistens geschieht das ja auch dann, wenns der Versender mit irgendetwas ganz dringend hat: Danach ist oft für Wochen und Monate Ruhe. Alles in allem eine unerfreuliche Erfahrung.

2. Nutzen Sie einen Service

Ich verdiene nichts daran, wenn ich einen, irgendeinen Mail-Service empfehle. Aber: Nehmen Sie irgendeinen. Die Einbindung von Anmeldeformularen ist weniger fehlerhaft, die Rückmeldungen und evt. das Austragen aus der Newsletter-Liste erfolgen automatisch. Es passieren weniger Fehler und außerdem gibts meistens noch kostenlos Statistiken, die recht aussagekräftig sind.

3. Nutzen Sie responsive Layouts

Klingt irgendwie selbstverständlich, ist es aber nicht. Bei den meistens Anbietern kann man sich solche responsive Layouts so einfach zusammenklicken und mit Inhalten füllen, dass man sich ernsthaft fragt, warum Menschen noch gruselige statische Darstellungen verwenden. Sie tun es aber.

4. Denken Sie an Impressumsdaten und Abmeldelink

Bei den Services ist dies automatisch eingefügt. Sorgen Sie dafür, dass alle Angaben stimmen und dass es funktioniert.

5. Prüfen Sie ihre Daten

Nach gefühlten 100 Jahren Diskussion um Datenschutz besteht bei vielen (den meisten?) Versendern noch Unklarheit darüber, wann sie Email-Daten für den Newsletter nutzen dürfen. Nun gibt es etliche feinsinnige Ausnahmen, die Juristen gerne aufdröseln. Aber als einfache Regel gilt: Wenn Sie jemanden gefragt haben und er hat ihnen schriftlich erlaubt, Sie in seinen Verteiler aufzunehmen, dann dürfen Sie das. In allen andere Fällen lassen Sie die Finger davon. Auch wenn Ihnen jemand erklärt, dass Ihr Kunde ja schon eine Geschäftsbeziehung mit Ihnen hat blabla: Niemand erhält gerne ungefragt Werbemails. Und die einsinnige Unterscheidung, wann ihre Informations-Mail eine Werbemail ist, wollen sie bestimmt nicht den Juristen überlassen.

Die Fortgeschrittenen-Tipps

1. Bilder

Nutzen Sie eigene Fotos für Ihren Newsletter. Verzichten Sie auf Bilder aus Bilddatenbanken, die Sie gekauft haben und erst recht auf Bilder, die Sie irgendwo “heruntergeladen” haben. Es ist nichts so fein gesponnen,… Eigene gute (!) Bilder werten Ihren Newsletter auf, sind einfacher und abwechslungsreicher einzusetzen als gute Grafiken. Und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie oder jemand aus Ihrem Team / Ihrer Familie die machen kann.

2. Aussagekräftige Betreffzeilen

Ignorieren Sie die gefühlt Millionen von Tipps, wie Sie ausgeklügelte Betreffzeilen formulieren, die garantiert eine Öffnung der Mail verursachen und SEO-Knaller sind. Schreiben Sie einfach, was drin ist, was den Leser erwartet. Ohne Tricks, ohne Schischi. Selbst Werbe-Experten scheitern oft genug an den hohen Ansprüchen, die nach Expertenmeinung an Betreffzeilen gestellt werden. Der Rest der Welt will einfach nur wissen, worum es geht und fühlt sich veräppelt, wenn das nicht zutrifft.

3. Verkaufen ist nicht alles

Sie haben bestimmt gelesen, dass ein Newsletter die ultimative Methode ist, Ihre Kunden zu Käufen zu veranlassen. Und wer klickt nicht gerne auf Knaller-Preise und Sonderangebote, die garantiert nur heute oder die nächsten zwei Stunden gültig sind? Ich zum Beispiel. Ich will informiert und unterhalten werden. Wenn Ihnen nichts Besseres einfällt, als zum wiederholten Male Ihre Produkte anzupreisen mit wechselnden (oder auch immer gleichen) Preisen, bin ich weg: Es langweilt mich. Wenn ich mich für einen Newsletter eingetragen habe, kenne ich Ihre Produkte wahrscheinlich. Und die Preise auch. Außerdem: Wer heute zum Super-Sonder-Rabatt von 20 % kauft wird am nächsten Tag oft schon von einem 50-Rabatt erwischt.

4. Konkret und hilfreich, kurz und knackig

Die Inhalte Ihres Newsletters sollten sein, wie Ihre Website: konkret und hilfreich. Lustige Aussagen und spannende Links die dann letztlich nur zum Verkaufsangebot führen, ermüden. Gute Inhalte sind gar nicht so schwer zu finden, sehr wahrscheinlich sind Sie Experte in Ihrem Bereich und wissen ungleich viel mehr von der Materie, als Ihre Kunden. Wenn Sie – auch in persönlichen Gesprächen – herausbekommen, was Ihre Kunden interessiert, ist das schon die halbe Miete.

Wenn Sie längere Texte anzubieten haben, verfassen Sie einen kurzen, spannenden Vorspann und leiten dann auf Ihre Website weiter. Kaum jemand liest lange Text einer Mail. Auf Ihrer Website haben Sie mehr Gestaltungsmöglichkeiten und können Interessenten auch leicht zu weiteren spannenden Informationen führen.

5. Nutzen Sie die Statistik

Nach meiner Erfahrung sind alle wild darauf, eine ausführliche Statistik zu bekommen. Aber seltsamerweise nimmt sich kaum jemand Zeit dafür, diese Informationen richtig zu lesen und zu verarbeiten. Nach den ersten Aussendungen hat man Vergleichswerte seiner eigenen Mails, oft gibt es noch Vergleichswerte der “Branche” in der man tätig ist. Schauen Sie nach, was die Leute interessiert, wie viele Menschen Ihre Mails öffnen, was sie anklicken. Und: Richten Sie sich danach.

Auch die bildhafte Darstellung ist interessant: Wo liegen die meist angeklickten Links, sind es Textlinks oder Buttons, welche Rolle spielt die Nähe von guten Fotos?

Anregungen gefällig?

Viele Mailservice-Anbieter haben irgendwo auf ihrer Website so etwas wie “the best of” versteckt: Schöne und wirkungsvolle Mails, die von Kunden gestaltet und über die Service-Plattform verschickt wurden.

Bei Mailchimp ist das zum Beispiel eine Inspiration Page. Wenn Sie nach Anbietern aus Ihrer Branche suchen, schauen Sie in den entsprechenden Kategorien nach. Andere Anbieter haben ähnliche Angebote.

Es gibt aber auch eigene Websites mit schönen Beispielen, wie reallygoodemails.com

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