Auch Festplatten hauchen mal ihr Leben aus. Erfahrene Computer-Benutzer sind sich sicher: Es ist nicht die Frage, ob die Festplatten mal den Geist aufgeben, sondern nur wann. Bei mir war es kurz vor Weihnachten so weit. Ein externes Festplattenlaufwerk von WD My Studio mit zwei verbauten 1-TB-Platten ließ sich nicht mehr mounten. Auch nicht formatieren oder sonst irgendwie ansprechen.
Der Support von WD macht entweder auch Weihnachtsferien oder braucht ziemlich lange zum Antworten oder hat beschlossen, dass diese Platte einfach zu alt ist, um auf meine Frage zu antworten.
Es handelte sich um die Platte, die für meine Datensicherung des iMac mit Time Machine verwendet wird. Ärgerlich zwar, aber besser als wenn die eingebaute Festplatte des iMac abraucht. Zwei weitere, baugleiche Festplatten-Laufwerke sichern Bilder und Videos und arbeiten brav weiter.
Als einzige Lösung kam nur eine neuen Festplatte für die Time Machine in Frage. Mit WD hatte ich bisher keine schlechten Erfahrungen gemaht. Außerdem sehen die Dinger auf meinem Schreibtisch halbwegs schick aus und vor allem: Sie sind leise. Mit zunehmendem Alter verstärkt sich zwar das „Grundrauschen” des Betriebsgeräusches etwas, aber noch immer ist das ziemöichj unauffällig.
Nachfolger wurde jetzt die WD My Book 4 TB externe Desktop Festplatte, die mir nicht ganz so gut gefällt, wie das verabschiedete Vorgänger-Modell: Erstens ist sie schwarz (nur Mac-Modelle und Mirror-Varianten sind nicht schwarz, dafür aber gleich deutlich teurer). Aber sie steht jetzt direkt hinter dem Mac, also kaum sichtbar. Zweitens hat sie einen USB-3.0-Anschluss und lässt sich damit nicht wie bisher meine drei Festplatten als „daisy chain*” verwenden: Die nutzten bisher gemeinsam einen Thunderbolt-Ausgang, über einen Adapter gings dann auf die Firewire-Schnittstelle in die eine Platte rein und über die zweite Firewire-Schnittstelle wieder raus zur nächsten. (*Gefällt mir: „daisy chain” = Gänseblümchenkette)
Drei Festplatten, ein gemeinsamer Anschluss. keine Konflikte, auch nicht, wenn eine oder zwei Platten schlummern oder ausgeworfen werden. Ziemlich perfekt. Die neue Platte braucht jetzt also einen eigenen Anschluss,
Und sie hat noch eine weitere unliebsame Eigenart: Sie lässt sich nicht manuell komplett ausschalten. Kein Ein-/Aus-Schalter, man kann nur den Netzstecker ziehen. Wenn man seine Festplatten also zur Ruhe bringen möchte (die müssen ja nicht ständig sichern), wirft man sie aus, dann sind sie ruhig.
Die neue WD-Festplatte kann man dann aber nicht per Knopfdruck aus- und wieder einschalten. Man müsste den Netzstecker abziehen, damit sie wieder gemountet und erkannt wird. Umständlich finde ich.
Mit etwas Recherche findet man aber dieses kleine Tool, dass man in der Programmleiste unterbringen kann: MountnuoM – mount / unmount volumes. Man wirft die surrende Festplatte also wie gewohnt aus. Und wenn man sie wieder mounten möchte, genügt ein Doppelklick auf MountnuoM und dann ein Klick auf die Platte, die unter “unmounted volumes” gelistet ist. Besser als das Rumgewurstel hinter dem Rechner, mit Stecker ziehen etc.
Thunderbolt-Festplatten sind übrigens noch immer rar und teuer, habe ich festgestellt. Auch Thunderbolt-Docking-Stations sind mit rund 200 Euro noch nicht richtig günstig.