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Videos zuhause aufnehmen

27. März 2020 | Video

Videos zuhause aufnehmen, das geht am schnellsten und einfachsten mit dem iPhone.

Videos zuhause aufnehmen, das geht am schnellsten und einfachsten mit dem iPhone.

Videos zuhause aufnehmen, das klappt mit fast jedem Werkzeug. Und es ist mehr als eine Notlösung. Vielleicht hast Du schon länger Videoaufnahmen geplant und ärgerst Dich jetzt über die Einschränkungen, weil Du in Deinem Home Office arbeitest. Oder die anspruchsvolle Lösung mit Außenaufnahmen kommt aus irgendeinem Grund nicht zustande. Dann spricht nichts dagegen, die Videoaufnahmen trotzdem jetzt auf den Weg zu bringen.

Denn aktuelle erfreuen sich alle Video-Angebote einer regen Nachfrage. Es ist ein guter Weg, um nicht nur mit Lesern, Followern, Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben. Der Aufwand für Videos zuhause ist sehr überschaubar und mit diesen drei Vorschlägen kannst Du in fast allen Fällen sofort loslegen.

Mini-Video-Ausrüstung - für Videos zuhause bringen den professionellen Look.

Mini-Video-Ausrüstung – für den professionellen Look.

Videos zuhause – die Basics

Für Videoaufnahmen zuhause brauchst Du ziemlich wenig. Das Smartphone genügt, eine kompakte Kamera ist auch ok. Die hohe Auflösung von 4K-Video ist nicht zwingend. Die Full HD Lösung reicht vollkommen (1920×1080 Pixel), aber selbst das normale HD mit 720 p bedeutet wenig Einschränkungen.

Das Netz ist voll von guten Videos, die unter einfachsten Bedingungen entstanden sind – auch zuhause. Den entscheidenden Unterschied macht die Herangehensweise und weniger die Technik. Wer sich zuvor ein Konzept für sein Video macht, wer das Grundproblem von Licht und  Beleuchtung gelöst hat und eine – wenn auch einfache – Videoschnitt-Lösung hat (die gibts auch kostenlos), der kann mit allen drei Arten von Videos gute Ergebnisse erzielen.

Fester Halt ist wichtig: Selbst ein Mini-Stativ ist für Deine Videos zuhause in der Regel besser, als Aufnahmen aus der Hand.

Fester Halt ist wichtig: Selbst ein Mini-Stativ ist für Deine Videos zuhause in der Regel besser, als Aufnahmen aus der Hand.

Das Konzept sollte einen überschaubaren Zeitrahmen füllen und zumindest die Stichworte für Deine Inhalte beinhalten. Die gute alte Methode mit einem Blatt Papier und einem Stift leistet gute Dienste. Solange Du keine professionellen Qualitäten entwickelt hast, halte es kurz und kompakt. Drei bis fünf Stichpunkte, eine freundliche Begrüßung mit Vorstellung und ein kleines Fazit am Schluss – das kennen wir alle noch vom Schulaufsatz.

Eine kompakte Systemkamera mit einem externen Mikrofon ist die ideale Ausstattung für zuhause.

Eine kompakte Systemkamera mit einem externen Mikrofon ist die ideale Ausstattung für zuhause.

Das Licht sollte möglichst indirekt sein und nicht zu kontrastreich. Ein Aufnahmeort nahe am Fenster sollte reichen (tagsüber), ansonsten hilft dezentes Licht (Stehlampe, indirektes Licht gegen die Decke etc.). Eine kleine Testaufnahme hilft Dir den Ausschnitt zu korrigieren, das Licht zu testen und störende Elemente aus dem Bild zu entfernen bzw. wegzuräumen.

Software für Videoschnitt gibt es gut und kostenlos. iMovie ist für Apple-Benutzer auf den Macs vorinstalliert. Für Windows sind gängie Empfehlungen zum Beispiel HitFilm Express und VSDC.  Von dem ebenfalls viel gelobten DaVinci Resolve würde ich die Finger lassen, wenn Du nicht gerade sehr viel Zeit zur Einarbeitung übrig hast. 

Licht ist wichtig: Fensterlicht von der Seite, kleine Videoleuchten oder auch Raumbeleuchtung helfen weiter.

Licht ist wichtig: Fensterlicht von der Seite, kleine Videoleuchten oder auch Raumbeleuchtung helfen weiter.

Talking-Heads-Videos: in die Kamera sprechen

Bei Youtube heißen sie einfach „Laber-Videos“. Es sind einfache Videos, bei denen ein Mensch vor der Kamera Sachen erklärt, Geschichten erzählt etc. Im Prinzip hängt alles ab von der Qualität Deiner Geschichte, wenn es da nicht drei absolute Killerkriterien gäbe, die fast jeden Zuschauer vergraulen. Die solltest Du meiden.

Das erste ist ein schlechtes „Bild”: Im Video ist das Licht absolut unzureichend und das Zimmer / der Aufnahmeort wirkt unordentlich und ablenkend. Das zweite ist fast genauso abschreckend: Schlechter Ton vergrault sicher genauso viele Zuschauer, denn er nervt. Das dritte ist die Länge: Komm auf den Punkt. Wenn schon die optischen Reize aufgrund der Aufnahmesituation etwas eingeschränkt sind, dann langweile Deine Zuschauer wenigstens nicht. Eine gute Aufmerksamkeitsspanne liegt bei drei bis fünf Minuten.

Wenn Deine Kamera die höhere 4K-Auflösung hat, dann kannst Du für ein Full-HD-Video in manchen Passagen auch reinzoomen – ohne Qualitätsverlust.  Das geschieht nachher beim Schnitt. Vom Digitalzoom würde ich auf jeden Fall aus Qualitätsgründen die Finger lassen.

Neben dem Reinzoomen gibt es weitere Möglichkeiten, Dein Video aufzupeppen. Du kannst Dein Video in mehreren Teil aufnehmen und dabei auch mal die Perspektive wechseln. Du kannst Fotos einblenden, zusätzliche Texte oder ein der beiden folgenden Video-Techniken für einzelne Szenen verwenden.

In fast allen meinen neueren Videos gibt es zu Beginn eine kurze Einführung, in der ich ebenfalls – meist in meinem Arbeitszimmer – direkt in die Kamera spreche.

Um guten Ton zu erhalten ist ein externes Mikrofon hilfreich, die gibt es auch preiswert für Smartphones. Auch dazu findest Du hier und hier Infos.

Das Voice-Over macht auch aus einfachen Aufnahmen ein professionelleres Video.

Das Voice-Over macht auch aus einfachen Aufnahmen ein professionelleres Video.

Screenrecording als Videoaufnahme

Puh, das hat ja so gar nichts künstlerisches, denkst Du jetzt. Screenrecording bezeichnet die Technik, bei der das als Video aufgenommen wird, was sich auf Deinem Bildschirm abspielt. Gerade Gamer bestreiten damit ellenlange Videos.

Aber auch für normale, sachliche Inhalte eignet sich die Technik. Du kannst dafür eine kostenlose Software nutzen, bei Apple geht das mit Quicktime auf dem Schreibtisch-Rechner und einer vorinstallierten Möglichkeit auf iPhones und iPads. Auch für Windows gibt es k ostenlos Lösungen, ebenso für iOS- und für Android-Smartphones.

Für die Aufnahme ist es hilfreich, vorher ohne Aufnahme das durchzuspielen, was Du aufzeichnen willst. Es sozusagen zu üben. Du kannst zwar nachher auch Passagen rausschneiden. Aber es ist mühsam, die entsprechenden Stellen zu finden und einzugrenzen, weil es ja durchgehend das gleiche (oder ein ähnliches) Bild ist.

Den Ton kannst Du parallel zum Video aufnehmen. Ich würde allerdings raten, das Video aufzunehmen und zu schneiden, und es dann erst mit der Voice-Over-Technik zu vertonen.

Erklären wie Casey Neistat: Mit Stift und Pappe senkrecht unter der Kamera.

Erklären wie Casey Neistat: Mit Stift und Pappe senkrecht unter der Kamera.

Erklärvideos mit Papier und Stift

Kaum einer traut sich das zu: Mit einem dicken Stift auf einem großen Blatt Papier einfache Sachverhalte aufzuzeichnen. Nein: Aufzumalen! Die Vlogger-Legende Casey Neistat hat diese Technik in vielen Videos genutzt. Und er hat den Charme des Unperfekten dieser Lösung voll ausgekostet.

Damit daraus keine Bildergeschichte wird sondern ein Video, solltest Du Deine Pappen / Papiere live vor der Kamera beschriften. Du kannst vorher Pfeile und Grafiken und andere Elemente ausschneiden und vorbereiten. Aber der Reit liegt eben daran, dass nicht verschiedene Tafeln eingeblendet werden, sondern dass diese Bilder live entstehen. Und dass man parallel dazu Deine Erklärungen hört.

Auch den Ton kannst Du dabei live aufnehmen. Oder Du wählst wieder die Nachvertonung mit der Voice-Over-Technik. Die ist besser geeignet, wenn Du die ganzen Erklärungen nicht fehlerfrei am Stück vortragen kannst.

Ideal ist es, wenn die Kamera senkrecht über der Arbeitsfläche montiert ist. Dazu findest Du viele Tipps und Anleitungen. Am einfachsten ist sicher eine Lösung mit dem Smartphone in der Flatlay-Technik, die in diesem Artikel beschrieben habe (das geht natürlich nicht nur mit Fotos). Im Wesentlichen hilft Dir dieser Gelenkarm weiter.

Kombiniere die Video-Techniken

Und wie so oft gilt auch hier: Abwechslung ist wichtig! Jedes Video braucht aufmerksame Zuschauer. Deswegen kannst Du alle drei Techniken kombinieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du damit ein besseres und abwechslungsreicheres Video zustande bringst, ist groß. Und schließlich kannst Du ja auch alle drei Aufnahmetechniken ohne großen Aufwand zuhause praktizieren.

 

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Joachim Ott

Journalist & Fotograf

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