
Videoaufnahmen im Auto: Die kleine GoPro bietet sich dafür an, auch ein älteres Modell leistet gute Dienste.
Videoaufnahmen im Auto sind technisch relativ einfach, scheinen aber bei den Besuchern vieler Youtube-Kanäle gut anzukommen. Ich habe schon Videos von Youtubern gesehen, die – logischerweise im Auto – berichteten, sie wollten das jetzt nur deshalb selbst ausprobieren, weil es offensichtlich so gut ankommt.
Ich bin zwar kein so großer Fan dieser Auto-Videos, denn oft genug ist der Inhalt dazu eher sehr leicht und vor allem erzählerisch. Nicht jeder kann neben dem Autofahren packende Geschichten erzählen und auf den Punkt bringen. Aber ich verstehe, dass das eine gute Methode ist, um sich und seine Inhalte zu präsentieren.
Videoaufnahmen im Auto: die Vorteile
- Du bist in Deinem Auto relativ ungestört und brauchst keine Scheu vor Zuschauern zu haben.
- Du brauchst Dich um Kamera und Einstellungen nicht mehr zu kümmern, wenn Du erst einmal die passenden Einstellungen vorgenommen hast. Mit einer Fernbedienung kannst Du einfach an- und abschalten, wenn Du Dir neue Inhalte zurecht gelegt hast.
- Die Technik ist überschaubar: Eine leichte Kamera mit Befestigung (Saugnapf) und ein externes Mikro genügen.
- Wenn Du sowieso längere Strecken mit dem Auto zurücklegen musst, hast in der Regel wahrscheinlich sehr viel Zeit für so etwas.
Aber wenn man sich schon mit dem Thema beschäftigt, dann muss man bei Videoaufnahmen im Auto als Erzähler im Inneren des Wagens ja nicht Halt machen. Ideal ist es, auch Außenaufnahmen mit Umgebung einzublenden. Oder gleich die Kamera mal außen auf die Motorhaube zu setzen. Auch hier genügen Saugnapf und Mini-Kamera. Wenn Du aus den Außenaufnahmen noch ein Timelapse-Video machst, hast Du sogar noch einen weiteren optischen Effekt in seinem Video. (Beispiel hier im Video)

Alternative oder Zusatz: Das Smartphone für drinnen und für Außenaufnahmen.
Die Basis-Technik
Die Standard-Lösung für Videoaufnahmen im Auto, die auch von vielen erfahrenen Youtubern gerne gewählt wird, ist die GoPro, die mit einem Saugnapf an einer Fensterfläche befestigt wird. Im Vergleich zu spiegellosen Systemkameras und erst recht zu schwereren DSLRs ist das eine schnelle und einfache Sache. Und eine preiswerte dazu.
Beim Ton wäre es für Videoaufnahmen im Auto am einfachsten, direkt in die GoPro ein externes Mikrofon einzustöpseln. Ist die Kamera nahe am Fahrer, genügt ein kompaktes Mikro wie das Rode mit einem Kabeladapter (funktioniert bei mir mit einer GoPro Hero 3 Black). Noch besser wird der Ton wegen der Fahrgeräusche im Wagen, wenn man direkt am Fahrer ein Lavalier-Mikrofon befestigen kann. Die Kabel sind in der Regel lang genug dafür. Und die preiswerten Lösungen wie das Boya oder das Technika haben ja von Hause aus ein langes Kabel. (Siehe „Mikrofone für Videos„)
Bessere Technik – bessere Ergebnisse?
Wem die Fixfocus-Objektive der Actionkameras nicht genug hergeben, der hat immer noch die Möglichkeit, eine spiegellose Systemkamera oder auch eine DSLR mit einer größeren Saugnapf-Lösung im Wageninneren zu befestigen. Auch hier sollte allerdings wie bei der GoPro die Möglichkeit gegeben sein, die Kamera mit einer Fernbedienung zu starten und anzuhalten und ggf. den Bildausschnitt zu kontrollieren.
Beim Ton gibt es oberhalb des Lavalier-Mikrofons das direkt in die Kamera eingestöpselt wird, wenig Steigerungsmöglichkeiten. Je nach Kamera kann ein externer Recorder die Tonqualität noch verbessern. Dafür muss in der Nachbearbeitung synchronisiert werden, was aber kein Problem ist.
Deluxe-Lösung: mit Gimbal
Was Du jetzt noch verbessern könntest, wären die Schwingungen des fahrenden Autos zu verringern. Da bleibe der Umstieg auf die besser gefederte Luxus-Limousine 😉 oder der Einsatz eines Gimbals für Autofahrten. Und siehe da: Auch dafür gibt es eine Lösung, zum Beispiel den DJI Osmo KFZ-Halter für rund 80 Euro. Da ich den noch nicht ausprobiert habe, kann ich dazu nichts sagen. Aber die Konstruktion mit drei Saugnäpfe und der Ausrichtung von Gimbal samt Smartphone könnte schon dadurch knifflig werden, dass man ja den Ausschnitt auf dem Smartphone nur meinem weiteren Smartphone gut kontrollieren kann (oder mit einem Beifahrer).

Auch außen ist die GoPro sicherer als viele größere Kameras.