Wie kann ich mit meiner Praxis-Website Vertrauen aufbauen bei Patienten und Ärzten?

Schnitt und Nachbearbeitung des Interview-Videos Schnitt und Nachbearbeitung des Interview-Videos

Gute Websites treffen den richtigen Ton für Ihre ‚Kundschaft‘ und sie bieten den richtigen Mix aus Information und Unterhaltung. Natürlich stehen nützliche Informationen immer im Vordergrund. Aber reicht das schon, um Vertrauen aufzubauen bei Patienten und Ärzten? Schließlich begeben sie sich ja für einige Zeit in Ihre Hände.

Hier ein paar Beispiele, wie abseits der festen Muster und der üblichen ‚Erfolgsfaktoren‘ gezielt Vertrauen aufgebaut werden kann.

Zeigen Sie Gesicht

Menschen wollen immer wissen, mit welchen anderen Menschen Sie es zu tun bekommen. Denn natürlich möchte sich jeder ein Bild von seinem Gegenüber. Aber wenn es um Fotos auf der eigenen Website geht, sind viele auffällig scheu: Nicht fotogen, ‚das ist doch nicht nötig‘ und jetzt passt es gerade ganz schlecht, sind nur einige der häufigsten Ausreden. (Übrigens bekommen ich die gleichen Antworten, wenn ich als Journalist für Beiträge auf meine Ansprechpartner zugehe und um ein Foto bitte.)

Es kann schon sein, dass Ihre Patienten Vertrauen aufbauen, wenn sie erst einmal längere Zeit von Ihnen behandelt worden sind. Es kann aber auch gut sein, dass Interessenten einfach in eine andere Praxis gehen, wo sie etwas persönlicher angesprochen werden. Also springen Sie über Ihren Schatten und stellen Sie sich (und ggf. Ihr Team) vor.

Gute Fotos spielen einerseits eine wichtige Rolle. Andererseits ist es ein schmaler Grat zwischen ’normalen‘ und ungekünstelten Fotos und PR-Bildern mit perfekter Ausleuchtung und einheitlicher Kleidung. Aber keine Bange: Eine Website ist ‚Work in Progress‘ und Bilder lassen sich nach einiger Zeit auch austauschen.

Zeigen Sie Profi

Persönliches Kennenlernen schon über die Website, das ist der eine Aspekt. Der andere betrifft gerade bei Patienten mit einer längeren Krankheitsgeschichte den fachlichen Bereich. Viele Patienten suchen gezielt nach Therapeuten einer Ausrichtung, mit der sie bereits gute Erfahrungen gemacht haben. Andere interessieren sich zumindest soweit für das Fachliche, damit Sie die Kürzel auf Ihrem Rezept verstehen.

Am besten stellen Sie beides vor: Therapeutinnen und Therapeuten mit ihren Schwerpunkten und das Leistungsangebot Ihrer Praxis auch ganz konkret mit Erklärungen zum Rezept.
Erklären Sie, bei welchen Beschwerden diese Methoden eingesetzt werden und wie sie wirken.
(Krankengymnastik, Manuelle Therapie, Lymphdrainage, Bobath-Therapie, CMD-Behandlung, Beckenbodentraining, etc.) Und wenn Sie Fachbegriffe verwenden, erklären Sie diese für Laien verständlich. Darüber hinaus können Sie Tipps und Übungen für zuhause anbieten, die Patienten selbstständig durchführen können.

Häufige Beschwerden und deren Behandlung

Das schätzen Patienten und Ärzte gleichermaßen, wenn sie ihre Beschwerden in dieser Liste wiederfinden. Am besten gehen Sie kurz auf die häufigsten Beschwerdebilder ein, die in Ihrer Praxis behandelt werden (zum Beispiel Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Schulterschmerzen, Knieprobleme, Kopfschmerzen, etc.). Hilfreich ist es auch, wenn Sie auf die Ursachen der Beschwerden eingehen und auf die physiotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten.

Tipps für einen gesünderen, beschwerdefreien Alltag

Praktische Tipps für eine gesunde Lebensweise sind bei Patienten immer gefragt. Damit Ihre Ratschläge nicht zu banal wirken, sollten Sie die physiotherapeutischen Aspekte in den Vordergrund stellen und Ihre Erfahrungen einfließen lassen. Die Bandbreite kann von der Ergonomie am Arbeitsplatz über rückenschonendes Heben, richtige Körperhaltung, regelmäßige Bewegung bis hin zu Entspannungstechniken reichen. Sollten Sie Kurse in diesen Bereichen anbieten: umso besser: Das untermauert Ihre Expertise.

Anleitungen und Videos zu Übungen für zuhause

Dieser Teil ist im Vergleich zu den anderen Tipps sehr aufwendig und wird nicht ‚direkt‘ belohnt. Ob Interessenten sich mit den Anleitungen begnügen oder wirklich zu Ihren Patienten werden, ist unsicher. Aus Maßnahme, um bei Patienten Vertrauen aufzubauen, ist es sicher hilfreich.

Aktuelles aus der Praxis

Hier können Sie mir wenig Aufwand viel erreichen. Denn aktuelle Beiträge (die in jedem Redaktionssystem über eine Blog-Funktion möglich sind) belegen nicht nur, dass Sie sich um Ihre Website kümmern. Es legt auch den Schluss nahe, dass sich in Ihrer Praxis etwas bewegt und schafft durch Transparenz auch Vertrauen.
Berichten Sie also über neue Behandlungen, Fortbildungen des Teams oder besondere Veranstaltungen in Ihrer Praxis. Das kann auch kurz und knapp sein, idealerweise verwenden Sie auch aktuelle Fotos dafür.

FAQ (Häufig gestellte Fragen)

Keine Website ohne die ‚frequent asked questions‘. Zum einen lassen sich so viele Anfragen auf anderen Wegen vermeiden, das spart Zeit. Und Sie behandeln ganz nebenbei eine Menge Themen und Aspekte ohne allzu großen Aufwand. Im Vordergrund stehen bei Ihnen sicher häufig gestellte Fragen rund um die Physiotherapie, wie zum Beispiel Terminvereinbarung, Behandlungsdauer oder Kosten. Aus Ihrem Erfahrungsschatz können Sie etliche weitere praktische Fragen hinzufügen (Wo kann ich parken?).

Blogartikel zum Thema Physiotherapie

Auch dieser Bereich ist sehr arbeitsaufwendig, trägt aber auch sehr viel zur Vertrauensbildung bei Patienten und Ärzten bei. Die Blogposts können Sie zudem – verkürzt oder in voller Länge – auch in Ihren sozialen Netzwerken verteilen. Themen gibt es ohne Ende:
“Rückenschmerzen ade: So hilft Ihnen die Physiotherapie, wieder schmerzfrei zu werden“
“Fit im Büro: Ergonomietipps für einen gesunden Arbeitsplatz“
“Manuelle Therapie: Eine sanfte Methode zur Schmerzlinderung“
“Mehr als nur Krankengymnastik: Die Vielfalt der Physiotherapie“
“Unser Team stellt sich vor: Wir arbeiten für Ihre Gesundheit“

Fazit

Vertrauen ist ein wichtiger Aspekt, um neue Patienten zu gewinnen und mit Ärzten zusammenzuarbeiten. Sicher müssen Sie nicht alle Empfehlungen gleich umsetzen. Behalten Sie aber auch die aufwendigeren Arbeiten im Blick. Oft findet sich im Team jemand, der an solchen Aufgaben Freude hat. Überhaupt ist eine Team-Lösung für die Website eine gute Sache. Während für viele Arbeitsbereiche das Motto gilt ‚Viele Köche verderben den Brei’, sagt beim Thema Website schon der Begriff Redaktionssystem (in den meisten Fällen WordPress), dass hier mehrere Menschen an einem Projekt arbeiten können.